Tuesday, March 19, 2024

Etappe 2 – Hitzeschlacht im Witzenberg Valley

Foto: Sam Clark

Der Bericht heute muss kurz ausfallen, da der Akku zur Neige geht: Es ist gerade mal wieder Loadshedding (Stromausschaltungen) und morgen zu unserer Frühstückszeit wieder. Für morgen heißt das hoffen, dass man im Halbdunkel alles findet, die richtige Radhose erwischt (Anm. d. Red.: vor fünf Jahren ging das zum selben Zeitpunkt des Rennens schonmal schief und führte zu erheblichen Komplikationen im weiteren Verlauf) und es einen Gaskocher für ‘ne Tasse Tee gibt.

Nach der gestrigen Etappe hatte ich zunehmende Verdauungsbeschwerden, die mich in kurzen Abständen auf die Toilette zwangen. So war ich vor dem Start heute Morgen doch ein wenig unsicher, wie das enden würde. Vorsichtshalber hatte ich ein Päckchen Taschentücher in die Trikottasche gepackt (Anm. d. Red.: Weise, weise – da kann der Dumoulin noch was lernen). Ich startete verhalten, merkte aber schnell, dass es mir ohne die Aufnahme fester Nahrung und im fahrenden Zustand deutlich besser ging. Vor dem ersten, über eine Stunde langen Anstieg auf dem alten „Waggon Trail“ konnten wir uns günstig positionieren und den technischen Anstieg in einem gleichmäßigen Tempo ohne Positionsrangelei hochfahren. Dabei fragte ich mich die ganze Zeit, welche Karren die früher gehabt haben müssen, um dort hochzukommen (Anm. d. Red.: sicher welche von ax-lightness). Die schnellen Männer des Startblocks hinter uns holten uns bei Zeiten ein, diesmal liefen die Überholmanöver gesitteter ab, es gab aber auch mehr Möglichkeiten zum Überholen.

Die Aussicht am Morgen über das Tal war wirklich phänomenal. Auf der anderen Seite des Anstiegs wurden wir über schnelle Schotterpisten einmal durch das Tal geführt. Ila hatte hier etwas Probleme und wir versuchten, so gut es ging Kräfte zu sparen für die nächsten anspruchsvollen Passagen. Diese waren mir nach einem Sturz auf der zweiten Etappe meiner letzten Teilnahme noch in schmerzhafter Erinnerung. Mit gemäßigterem Tempo als damals kamen wir aber überall sicher runter. Derweil stiegen die Temperaturen bis auf 36 °C, was weit über unserer Komfortzone lag. Auch Eissocken und kaltes Wasser an den Verpflegungsstellen brachte da stets nur kurze Besserung.

Der letzte Anstieg brachte uns wieder zum Einstieg des zuvor erklommenen Waggontrails. Bergab machte das richtig Spaß! Recht bald fuhren wir auf den altbekannten und nimmermüden Barti Bucher und dessen Partner auf und reihten uns dahinter ein. Am Fuße des Berges standen dann viele Teams mit Plattfüßen. Auf den restlichen Kilometern bis zum Ziel überholten wir mehrere, die wir zuletzt kurz nach dem Start gesehen hatten, die nun laufend oder rennend gen Ziel unterwegs waren, manche mit Rädern ohne Reifen, manch andere hatten ihre Räder auch frustriert im Straßengraben zurück gelassen.

Wir kamen heute wieder als 9. Damenteam ins Ziel (Anm. d. Red.: So langsam wird’s langweilig). Im Anschluss gab’s eine Massage und einen Mittagsschlaf, sodass der morgigen Etappe eigentlich nichts mehr im Weg stehen sollte.

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